Dass Skateboard Decks meist aus sieben Lagen Ahornholz bestehen, ist nun wahrlich kein Geheimnis. Aber wie wird aus einem Baum eigentlich ein Deck? Hier sind 10 Dinge, die du über die Herstellung eines Skateboard Decks noch nicht wusstest. Oder vielleicht doch?
Gentsch
1: Skateboards werden aus hartem Ahornholz gepresst, das generell aus der Region der „Great Lakes“ in Nordamerika kommt. Die kalte und feuchte Luft führt zu einem sehr langsamen Wachstum der hohen Bäume, deren Holz dadurch über eine starke Dichte verfügt. Das gewonnene Holz ist also sehr bruchsicher und somit perfekt, um sich hohe Stufensets herunter zu stürzen.
2: Durchschnittlich wächst ein Baum, aus dem ein Skateboard gebaut wird, 60-80 Jahre. Von einem etwa 30 Meter hohen Baum haben nur die unteren 2 bis 8 Meter die hohe Holzqualität, die man für ein Deck braucht. Der Rest des Stamms wird meist für den Bau von Möbeln oder für Holzböden genutzt.
3: Die schweren Maschinen, die man benötigt, um diese Bäume zu roden, können nur bei festem Boden eingesetzt werden, da sie andernfalls einsinken würden. Das bedeutet, dass sie weder während der Schneeschmelze im Frühling, noch in der Regenzeit im Herbst eingesetzt werden können. Daher bedarf es einer sehr genauen Planung und Kommunikation mit den Woodshops die die Boards produzieren. Bei einer Fehlkalkulation könnte es theoretisch zu einem Mangel an verfügbarem Holz für Skateboards auf der ganzen Welt kommen.
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4: Die Stämme werden in eine Furnierfabrik transportiert, wo sie bis zu drei Monate lang lagern. Während dieser Zeit werden sie permanent feucht gehalten, damit sie keine Risse bekommen.
5: Bevor man die Stämme schneidet, werden sie 24 Stunden in heißem Wasser gebadet, um die Poren aufzuweichen und zu öffnen. Wenn sie zu etwa 50% aus Wasser bestehen, werden sie mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Schneide gedrückt. Danach werden die daraus entstandenen Furniere geschnitten, getrocknet und an die Woodshops geschickt.
6: Ungefähr 10% eines Skateboard Decks bestehen aus Wasser. Daran solltest Du mal denken, wenn Du an einem heißen Sommertag skaten bist und vor Durst umkommst! Trocknet ein Brett aus, wird es schneller spröde und neigt dazu, schneller zu chippen. Wird es feucht, steigt das Gewicht und es verliert seinen Pop.
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7: Da Holz organisch ist, atmet es Feuchtigkeit ein und aus. Daher ist es nicht besonders ratsam, sein Brett zum Beispiel im Kofferraum des Autos zu lassen. Wenn es sehr heiß ist, heizt sich das Holz auf, was wiederum bewirkt, dass sich die im Holz befindliche Feuchtigkeit verringert. Dadurch kann es „verziehen“ und sich seltsam anfühlen. Auch Bretter die in sonnigen Fenstern, oder in der Nähe von Heizungen und Ventilatoren stehen, sind dieser Gefahr ausgesetzt und können schneller brechen.
8: Zwischen der Holzernte und dem Verkauf eines Boards vergehen ungefähr 3 bis 6 Monate. In den 7 Schichten eines solchen Boards finden sich zwischen 3 und 5 Bäume wieder.
9: Ein qualitativ hochwertiges Pro-Board kostet seit Ewigkeiten, also die letzten 30 Jahre, etwa das Selbe. Früher waren es um die 120,- DM, heute um die 60 Euro – je nach Boardkonstruktion. In der selben Zeit hat sich allerdings der Holzpreis etwa verdreifacht. Das heißt also, dass heutzutage die Gewinnmarge eines Woodshops pro verkauftem Deck um ein Drittel geringer ist.
10: Der Grund, warum Skateboards auch heutzutage noch aus Holz gefertigt werden, ist hauptsächlich der Preis. Würde man andere Hightech-Materialien verwenden, läge der Preis schnell bei 1000 Euro. Wer würde schon so viel Geld für ein Brett auf den Tisch legen!?!
sk8er
Super Interessant!
Weiter so, ich habe sowas gesucht…